Bindungs- und Verlustängste können auf verschiedene Weise entstehen, oft basierend auf vergangenen Erfahrungen oder tief verwurzelten Überzeugungen. Auch können frühere Trennungen oder Verluste in der Kindheit das Vertrauen in langfristige Bindungen beeinträchtigen. Es können Bindungstraumata bzw. Entwicklungstraumata entstehen, wenn das Baby nach der Geburt von der Mutter früh getrennt wird. Zum Beispiel durch den „Brutkasten“ bei Frühgeburten oder wenn die Mutter selbst einen längeren Krankenhausaufenthalt hatte – beides notwendige und überlebenswichtige Maßnahmen mit jedoch Folgen für das Baby und dessen Entwicklung. Die Auswirkungen zeigen sich häufig dann im Erwachsenenleben durch Bindungsprobleme in Beziehungen oder eben auch von Verlustängsten und einer mangelnden Stressresistenz. In Beziehungen kommen sehr häufig die alten Muster aus der Kindheit wieder hoch – entweder fühlen wir uns wie damals als Kind mit der Mutter oder dem Vater oder der Partner/Partnerin triggert Anteile in uns, die uns „wie unsere Mutter“ werden lassen.
Zusätzlich können individuelle Faktoren wie Selbstwertprobleme, Angst vor Abhängigkeit oder wiederkehrende negative Erfahrungen in Beziehungen Verlustängste verstärken. Diese Ängste können dazu führen, dass Menschen in ihren Beziehungen sich emotional zurückziehen oder ungesunde Verhaltensweisen entwickeln, um sich vor möglichen Verletzungen zu schützen.
WIE KÖNNEN Bindungs-und VERLUSTÄNGSTE GEHEILT WERDEN?
In meiner Einzel-, Paar- und Familientherapie konzentrieren wir uns darauf, Verlustängste und Bindungsmuster zu identifizieren, zu überwinden und verheilen zu lassen, um eine gesunde und erfüllende Beziehung zu sich und dem Partner/Partnerin erleben zu können. Einige Ansätze, die ich verwende, sind:
- Trauma-orientierte Therapie: Wir erkunden vergangene Erfahrungen und unterstützen Sie dabei, diese zu verarbeiten und emotionale Wunden und so auch Verlustängste zu heilen.
- Arbeit an Bindungsmustern: Durch die Identifizierung und Veränderung von ungesunden Bindungsmustern können Sie neue, sichere Wege der Beziehungsgestaltung entwickeln und Verlustängste überwinden.
- Stärkung des Selbstwertgefühls: Wir arbeiten daran, Ihr Selbstvertrauen und Ihre Selbstliebe zu stärken, um eine stabilere Basis für Beziehungen aufzubauen und gleichzeitig die Verlustangst zu reduzieren.
- Achtsamkeits- und Entspannungstechniken: Der Einsatz von Achtsamkeitsübungen kann helfen, negative Gedanken und Ängste zu beruhigen und mehr im Moment zu leben.
In der Paartherapie können durch spezifische Übungen und Techniken die Kommunikation, das Verständnis und die Empathie zwischen den Partnern verbessert werden und erlernt werden wie die Partner einen gesunden Umgang mit Ängsten, insbesondere Verlustängsten und Bindungsängsten umgehen können.
Oder rufen Sie mich gerne direkt an unter der Telefonnummer: 040 – 4210 4556
BEISPIEL: ANNA UND IHRE VERLUSTANGST
Anna, eine junge Frau in ihren 30ern, zeigt in ihren Beziehungen starke Anzeichen von Verlustangst. Sie fühlt sich oft ängstlich und unruhig, wenn ihr Partner nicht sofort auf ihre Nachrichten antwortet oder wenn sie das Gefühl hat, vernachlässigt zu werden. Um zu verstehen, warum Anna diese Ängste hat, gehen wir tiefer in ihre persönlichen Hintergründe und prägenden Erfahrungen ein:
Identifikation persönlicher Hintergründe: Anna wuchs in einer Familie auf, in der ihre Eltern sich oft gestritten haben und sich schließlich scheiden ließen, als sie noch jung war. Dies hinterließ bei Anna das Gefühl, dass Beziehungen instabil und unvorhersehbar sind. Sie entwickelte ein tiefes Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle in ihren eigenen Beziehungen.
Rolle von frühen Bindungsmustern und Kindheitstraumata: Anna erlebte als Kind auch eine Trennung von ihrem besten Freund, als ihre Familie in eine andere Stadt zog. Diese Erfahrung verstärkte ihre Angst vor dem Verlust von nahestehenden Personen und prägte ihre Bindungsmuster. Anna neigt dazu, sich emotional zurückzuziehen, um sich selbst vor möglichen Verletzungen zu schützen.
Einfluss von Selbstbild, Selbstwertgefühl und Angst vor Verletzlichkeit: Anna hat ein geringes Selbstwertgefühl und neigt dazu, sich selbst für Beziehungsprobleme verantwortlich zu machen. Sie fürchtet sich davor, verletzlich zu sein und emotional abhängig zu werden, weil sie in der Vergangenheit gelernt hat, dass dies zu Enttäuschungen führen kann.
Durch die Identifikation dieser persönlichen Hintergründe und prägenden Erfahrungen kann Anna verstehen, warum sie unter Verlustangst leidet. Diese Erkenntnis ist ein wichtiger erster Schritt, um Verhaltensweisen zu ändern und neue, gesündere Bindungsmuster zu entwickeln.
Beispiel: Max und seine Verlustangst nach der Geburt
Max wurde als Frühgeburt geboren und verbrachte die ersten Wochen seines Lebens in einem Brutkasten, während seine Mutter aufgrund von Komplikationen nach der Geburt im Krankenhaus blieb. Obwohl die medizinische Versorgung notwendig war, führte diese Trennung von seiner Mutter zu frühzeitiger Verlustangst und Bindungsproblemen:
Auswirkungen der Trennung auf das Bindungsverhalten: Max erfuhr frühzeitig die Trennung von seiner primären Bezugsperson, seiner Mutter. Diese Erfahrung beeinflusste sein Bindungsverhalten und führte zu einer erhöhten Angst vor Trennung und Verlust in späteren Beziehungen.
Entwicklung von Unsicherheit und Angst: Als Kleinkind zeigte Max Anzeichen von Unsicherheit und Klammern an seinen Eltern. Er war ängstlich, wenn er nicht in ihrer Nähe war, und reagierte stark auf jede Trennungssituation. Durch Trauma-orientierte Therapie war es Max möglich vergangene Erfahrungen und emotionale Wunden so zu verarbeiten und zu integrieren, so dass seine massiven Verlustängste mehr und mehr heilen konnten.
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Tatiana Schildt
Systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin
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Ich freue mich, Ihnen bei den Themen Familientherapie, Paartherapie und Einzeltherapie behilflich zu sein.
Ihre Tatiana Schildt